Reisen während einer unkomplizierten Schwangerschaft ist möglich, bei der Wahl des Reisezieles sollten jedoch Risiken bedacht werden. Das mittlere Drittel der Schwangerschaft ist wegen dem geringsten Risiko für Komplikationen und meist gutem körperlichem Wohlbefinden ideal. Eine geburtshilfliche Untersuchung ist vor der Reise empfohlen. Eine angemessene medizinische Versorgung für Mutter und Neugeborenes am Reiseziel sollte gewährleistet und der Versicherungsschutz für beide ausreichend sein.
Flugreisen
Die meisten Fluggesellschaften befördern Schwangere bis zur 36. Schwangerschaftswoche, bei Mehrlingen bis zur 32. Schwangerschaftswoche. Klären Sie dies vorab mit der Airline. Ab der 28. Schwangerschaftswoche ist eine Flugfähigkeitsbescheinigung des Gynäkologen mit Angabe des errechneten Geburtsdatums und seiner Kontaktdaten erforderlich. Das Risiko für Blutgerinnsel während dem Flug ist in der Schwangerschaft erhöht. Aufgrund des erhöhten Thromboserisikos sollten Sie kleine Übungen machen, um die Durchblutung anzuregen, viel trinken und Stützstrümpfe tragen.
Reiseziel
Impfungen
Totimpfstoffe sind grundsätzlich während der Schwangerschaft möglich, Impfungen gegen Keuchhusten (dTpa) und Influenza werden sogar während jeder Schwangerschaft empfohlen. Lebendimpfstoffe sind während der Schwangerschaft nicht empfohlen, und nach einer Lebend-Impfung sollte eine Schwangerschaft für 4 Wochen vermieden werden. Lediglich die Gelbfieberimpfung ist bei Schwangeren mit hohem Risiko für eine Infektion (unumgängliche Reise in ein Gebiet mit aktueller Gelbfieberepidemie) möglich und erfordert eine sorgfältige Aufklärung. Stillende Frauen (Alter des Babys <6 Monate), sollten nicht gegen Gelbfieber geimpft werden, da es zu neurologischen Nebenwirkungen beim Säuglings kommen kann. Alle anderen Impfungen, auch Lebendimpfstoffe, dürfen während der Stillzeit gegeben werden.
Hygiene
Achten Sie auf optimale Nahrungs-, Wasser- und Handhygiene und vermeiden Sie rohen Fisch, rohes Fleisch und nicht pasteurisierte Milch sowie -produkte. Durch kontaminiertes Wasser oder Nahrung übertragene Krankheiten wie Listeriose, Hepatitis E, Toxoplasmose können während der Schwangerschaft besonders schwerwiegend sein. Achten Sie bei einem Magen-Darm Infekt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da diese für Ihr Ungeborenes wichtig ist.
Medikamente
Nicht alle Medikamente sind während Schwangerschaft und Stillzeit geeignet. Ein Informationsblatt zur Reiseapotheke für Schwangere und Stillende ist verfügbar. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt zur Reiseapotheke beraten.
Sportliche Aktivitäten
Schwangere sollten Aufenthalte über 2500 m meiden, da sie einem höheren Risiko für die Höhenkrankheit mit Komplikationen ausgesetzt sind. Tauchen wird nicht empfohlen, da Luftbläschen in den Blutkreislauf des Ungeborenen gelangen können.
Stillen
Für junge Säuglinge ist Stillen ideal, da es den Flüssigkeitsbedarf auch bei heißen Temperaturen deckt und zusätzlich eine Aufnahme von Bakterien und Viren, die potentiell bei Zubereitung von Flaschennahrung auftreten kann, verhindert. Während des Fluges hilft das Stillen, den Druckausgleich im Mittelohr bei Änderungen des Kabinendrucks zu gewährleisten. Gute Händehygiene beim Stillen und Milchpumpen beugt einer Brustdrüsenentzündung (Mastitis) vor.
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Traveling-with-children.pdf
Ärztlicher Besuch
Medikamente und Verbrauchsmaterialien (planen Sie die doppelte der benötigten Menge ein)
Dokumente
Transport von Medikamenten
Zeit- und Essensmanagement
Aufbewahrung der Materialien
Aktivitäten und Stressbewältigung
Mahlzeiten und Ernährung
Wenn Sie diese Checkliste befolgen, können Sie sicher reisen und Ihre Reise in vollen Zügen geniessen, und gleichzeitig Ihren Typ-1-Diabetes erfolgreich managen.
Fortgeschrittenes Alter allein ist kein Grund, auf Reisen zu verzichten. Bedenken Sie aber, dass sich der Körper nicht mehr so schnell akklimatisieren kann und dass deshalb hektische Reiseprogramme für ältere Menschen nicht geeignet sind.
Vor der Reise
Während der Reise
Nach der Reise
Bei Fieber nach einer Reise in einem Malariagebiet: Sofort Arzt aufsuchen! Fieber jeder Art kann ein Zeichen für eine Malariaerkrankung sein. Besonders in fortgeschrittenem Alter kann sich diese Infektionskrankheit aber auch mit anderen Symptomen, wie z.B. Verwirrtheit usw. bemerkbar machen.
Weitere Informationen / Referenzen
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Hajj-Umrah-Pilgrimage.pdf
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Islamic-calendar.pdf
Pilgerreisen sind wichtig im Leben gläubiger Muslime. Wie jedoch für internationale Massenversammlungen typisch, so sind auch Pilgerreisen mit Risiken für die Gesundheit verbunden, weshalb eine gute Vorbereitung besonders wichtig ist. Da die Hajj körperlich anstrengend ist, wird Menschen mit chronischen Erkrankungen empfohlen, zuvor eine medizinische Beurteilung einzuholen. Das Königreich Saudi-Arabien empfiehlt älteren und ernsthaft kranken Menschen, sowie Schwangeren und Kindern die Durchführung der Hajj und der Umrah zu verschieben oder gänzlich davon abzusehen.
Vor der Abreise
Prüfen Sie auf den folgenden Seiten die aktuellen Gesundheits-, Impf- und Zugangsbedingungen sowie die allgemeinen Empfehlungen:
Vergewissern Sie sich, dass Sie über einen ausreichenden internationalen Versicherungsschutz verfügen.
Impfungen (siehe auch Referenzen)
Menstruation
Da es menstruierenden Frauen laut dem muslimischen Gesetz nicht erlaubt ist, den Tawaf (7-malige Umkreisung der Kaaba) auszuführen, könnten Frauen in Betracht ziehen, vor der Pilgerreise mit ihrem Gynäkologen zu besprechen, ob sie die Menstruation eventuell verschieben oder aussetzen lassen wollen.
Während der Hajj
Nach der Hajj
Begeben Sie sich in ärztliche Behandlung, wenn Sie nach der Pilgerreise an gesundheitlichen Beschwerden leiden.
Referenzen:
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